„Der Ort – an dem geboren wird“ heißt der Park auf Inuvialuktun, der Sprache der dort heimischen Inuvialuit.
Im Yukon Territorium im Nordwesten Kanadas befindet sich der wirklich wilde Ivvavik Nationalpark. Er grenzt im Westen an das Arctic National Wildlife Refuge in Alaska, im Norden ans Polarmeer und im Süden an den Vuntut Nationalpark.
Der Park ist der erste Nationalpark Kanadas, der infolge eines Gebietsanspruchs-Abkommens zwischen Ureinwohnern und Regierung entstanden ist. Das erzählt uns auch sein Name. „Der Ort, an dem geboren wird“, heißt er auf Inuvialuktun, der Sprache der dort heimischen Inuvialuit.
Der Park ist jedes Jahr aufs neue Bühne für ein einzigartiges Naturschauspiel, wenn die fast 170.000 Tiere umfassende Porcupine Karibuherde nach 1.300 km Wanderung dort ankommt, um ihre Jungen zu gebären. Danach ziehen die Tiere wieder gen Süden, um Flechten zu fressen.
Anreise
Am besten ist der Park durch die Luft zu erreichen, mit einem gecharterten Flugzeug von Inuvik aus. Von diesem werden Sie für mehrtägige Trips abgesetzt und auch wieder abgeholt. Das Wetter kann den Zeitplan jedoch jederzeit verschieben, daher muss man unbedingt mit genügend Vorräten und Ausrüstung vorbereitet sein. Dann ist Ihnen ein absolut spektakuläres Wildnisabenteuer garantiert!
Hoch über dem Polarkreis können Sie vom Margaret Lake bis zum arktischen Ozean auf dem türkisen Wildwasser des Firth River raften. Am Wegesrand erwarten Sie einzigartige Kulturstätten der Ureinwohner. Unterwegs können Sie immer wieder nach arktischer Äsche angeln. Oder aber Sie wandern durch die ungezähmte Wildnis, bspw. vom Sheep Creek Base Camp aus. In der Unterkunft einer ehemaligen Goldmine können Sie 5-7 Tage lang mit einem Inuvialuit Guide die Umgebung erkunden.
Mit großer Wahrscheinlichkeit erhaschen Sie einen Blick auf die arktischen Bewohner. Die seltenen Dall Schafe, Moschusochsen, Wölfe und Steinadler leben mit dem Permafrost. Auch alle drei in Kanada vorkommenden Bärenarten sind hier zu Hause: Schwarzbären, Grizzlies und Eisbären!
Die beste Zeit für Expeditionen ist ab Ende Mai bzw. Anfang Juni, wenn der Eisbruch den Frühling einläutet. Im Juni und Juli haben Sie sogar die Gelegenheit, die Karibus wandern zu sehen. Im Juli bedecken außerdem tausende blühende Wildblumen und schmackhafte Beeren den Boden im Land der Mitternachtssonne. Sie werden es nicht glauben, bis Sie selbst erlebt haben, dass die Sonne 24 Stunden lang am Horizont kreisen kann!
Trekking
Im Park gibt es keine ausgeschilderten Wege, und so muss man sich mit Karten anhand von Landmarken wie Flüssen, Bächen und Seen zurechtfinden um eine ungefähre Planung zu ermöglichen. Ebenso wenig gibt es designierte Campingplätze. Umso essentieller ist es, dass Sie No-Trace-Camping betreiben. Auch ein gutes Zelt, das starken Winden standhält, ist unabkömmlich. Achtung, im Park sind keine Feuer erlaubt!
Beste Reisezeit
Der Winter (Mitte September bis Mitte Mai) ist weniger günstig für einen Besuch im Park, da es zu kalt und zu lange dunkel ist. Wenn Sie dennoch nicht auf den arktischen Winter verzichten möchten, dann empfiehlt sich die Zeit von März bis April, wenn es heller und wärmer ist.
Sie sollten während Ihrer Reise unbedingt auch einen Besuch in einem der angrenzenden Dörfer einplanen, um das einzigartige Leben der Menschen im Norden kennenzulernen. Warme Herzen und fröhliche Gemüter werden sie mit offenen Armen empfangen und Ihnen einen ganz neuen Blick auf das Leben zeigen!