Geschichte

Die ersten Bewohner Kanadas waren die First Nations und Inuit, die vermutlich 9000 vor Christus aus Asien über die Beringstraße kamen und den gesamten Nord- und südamerikanischen Kontinent besiedelten. Bis heute haben sie großen Einfluss auf das typische Landesbild Kanadas.

Um 1000 erreichten die Wikinger unter der Führung Leif Eriksons als erste Europäer Nordamerika und besiedelten das heutige Neufundland.

Kolonialisierung

Zur Zeit der Kolonialisierung im 16. Jahrhundert machten sich nicht nur die Engländer und Spanier auf den Weg in die „neue Welt“, sondern natürlich auch die Franzosen. Auch wenn die Anglo-Amerikaner letzten Endes die Oberhand gewannen, ist im Osten Kanadas das Erbe der französischen Siedler im Sankt-Lorenz-Strom Tal bis heute erhalten geblieben als frankophone Insel im ansonsten weitgehend von der englischen Sprache dominierten Nordamerika.

Nach 1530 begann die Kolonialmacht Frankreich in Nordamerika Forts zu errichten und vor allem Pelzhandel zu treiben. Aus dieser Zeit geht auch die Gründung Québecs hervor.

Im 18. Jahrhundert kam es zu Streitigkeiten mit der Kolonialmacht England, die vor allem im Gebiet der heutigen USA Einfluss übte.

Die kriegerischen Auseinandersetzungen um 1750, an denen auch die Indianer beteiligt waren, endeten schließlich damit, dass Frankreich 1763 im Pariser Frieden seine kolonialen Ansprüche in Nordamerika aufgab und Großbritannien erstarken ließ.

In den ehemals französischen Kolonien kam es jedoch weiterhin zu Unruhen, weshalb Großbritannien den Frankokanadiern im Quebec Act Religionsfreiheit zusicherte und Teile der französischen Verfassung anerkannte. Dadurch gewann England die Loyalität der Frankokanadier im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg 1775 – 1783.

Französischer und Britischer Einfluss

Großbritannien verlor dennoch den Kampf gegen die Siedler, aber nach Ende des Krieges gründeten der britischen Krone treu gebliebene Nordamerikaner die Provinz New Brunswick und siedelten sich auch in Quebec, am Ontariosee und am oberen Sankt-Lorenz-Strom an. Auf diese Weise bildeten sich im Gebiet des heutigen Kanadas zwei Kulturen mit unterschiedlichen Sprachen, Religionen und Kulturen heraus.

Am 1. Juli 1867 wurde vom britischen Parlament aus diesen Regionen der Bundesstaat Kanada gegründet, dem sich im Laufe der Zeit Nova Scotia, Manitoba, Britisch Kolumbien, Prince Edward Island, Alberta und Saskatchewan anschlossen. Zuletzt kamen 1912 Yukon und die Nordwest-Territorien hinzu. Wirtschaftlich erlebte Kanada in der Folgezeit einen raschen Aufschwung, da durch den Bau der Eisenbahn die Prärie nach und nach erschlossen wurde, dank derer zahlreiche Ansiedlungen mit Industrie und Landwirtschaft entstanden.

Unabhängigkeit

Schrittweise konnte Kanada im 20. Jahrhundert seine Unabhängigkeit vom Mutterstaat Großbritannien sichern. 1931 erlangte es mit dem Statut von Westminster schließlich vollständige staatliche Unabhängigkeit. 1949 trat Neufundland als zehnte Provinz in den kanadischen Verbund ein. 1999 spaltete sich schließlich noch Nunavut von den Nordwest-Territorien ab und bildet seither ein eigenständiges Territorium, was von den Inuit verwaltet wird.